Montag hab ich das National Aquarium besucht um die Haie zu bewundern. Leider leider befindet sich das Aquarium gerade im Umbau, sodass an jedem dritten Glaskasten so ein Schild stand:

So hielt sich meine Begeisterung dann sehr in Grenzen und ich bereue echt, die 5 Dollar dafür ausgegeben zu haben. Schließlich kann man auch draußen Tiere gucken:

Ist es nicht niedlich? J

Und dann wollte ich endich mal zum Weißen Haus, wurde aber erstmal von diesen netten Polizisten davon abgehalten – natürlich ohne irgendeinen Grund genannt zu kriegen. Ich glaub das machen die alle paar Stunden wenn denen beim Touristen beobachten zu langweilig wird, dann scheuchen die mal eben die Zaungäste weg. Ne Sekunde später durften alle nämlich wieder hin – ohne das sich irgendwas getan hätte. Hab ja schon auf ne schwarze Limou gehofft

Am Sonntag ist Danni nach D.C. gekommen. Wir haben uns erst zum quatschen auf ne Wiese beim Monument gesetzt, denn dort gab’s nen gratis Open-Air-Jazz-Konzert. Jaja die Amis lieben gratis Kulturprogramme – und ich auch JUnd dann sind wir natürlich noch nen Käffchen trinken gegangen. Ist tagsüber immernoch angenehm warm und sonnig hier, aber im Schatten kanns auch mal echt frisch sein. Aber natürlich total angenehm, dass ich morgens nicht mehr total durchgeschwitzt beim Praktikum ankomme.

Das ist übrigens das Gebäude, wo die dpa drin sitzt:

…in den USA. Am Samstag war ne (zu meiner Überraschung) recht große Friedensdemo in der Stadt. Die Protestanten sind vom Weißen Haus bis zum Kapitol gelaufen und haben viele Straßen blockiert. War wirklich beeindruckt, was die da so aufgefahren haben, aber ich glaub wenn die Amis was machen, dann richtig – da ging echt was ab, viele viele Plakate, ein riesiger Demo-Bus und überall wurden laute Parolen gerufen. Dann haben sich enige von denen vor’m Kapitol auf den Rasen gelegt und wollten somit die im Irak gefallenen Soldaten darstellen – und wurden natürlich prompt verhaftet…

Die Pink Ladies sind so eine bekannte Protestgruppe gegen den Irak-Krieg.

Natürlich gabs auch einen (zum Glück sehr sehr kleinen) Gegegnprotest von den Vietnam Veterans, also den Bush-Befürwortern…

die haben sich teilweise wilde Diskussionen auf der Straße geliefert, weil die Polizei es doch nicht geschafft hat, die beiden Gruppen zu trennen. Aber handgreiflich sind die sonst nicht geworden, soweit ich das mitbekommen habe.

Hab danach dann noch ein bisschen Sightseeing gemacht und war unter anderem beim 2. Weltkriegs-Denkmal. Sieht schon toll aus mit dem ganzen Wasser, aber ich hab doch eine Gedenktafel an die gefallenen Soldaten vermisst oder ne Erwähnung von den beteiligten Ländern oder sowas. Stattdessen gab es nur die Säulen mit den eingravierten US-Staaten…

Typisch Amerika….

Hab ich’s nicht gemütlich?! Argh….ich will in mein eigenes Bettchen!!! Und ich will nen Kleiderschrank! Naja immerhin ist Halbzeit.

So, jetzt sind ja schon einige Tage rum und muss sagen bislang bin ich uebers Zeitung lesen noch nicht wirklich hinausgekommen. Fuer die ist das morgens wohl so stressig, dass sie fuer mich keine Zeit haben und ich find bislang keine Stories, die ich zu Meldungen fuer Deutschland umschreiben koennte, weil alles zu unspektakulaer ist…also bin ich weiterhin auf der Suche nach skurillen Geschichten, die auch ihr erfahren sollt

Aber immerhin soll ich jetzt uebern Irak recherchieren und ne Chronik der letzten Monate erstellen, schonmal interessanter als nur Zeitungen durchzustoebern.

Ansonsten waren Sarah, Daniela und ich gestern am Washington Harbour und haben-dank unser ueber 21 Lebensjahre- sogar ein Bier dort trinken duerfen und promt noch eins von drei Amis ausgegeben bekommen, die dann leider etwas nervig waren.

Sind dann noch nach Georgetown, in das Studenten/Szene-Viertel Washingtons, das liegt
nämlich direkt hinterm Hafen. Da haben wir coole Klamottenläden, Delikatessen-Shops etc durchstoebert. Die Häuser sind dort sind sooo toll!!! Endlich mal klein (1-2 stockwerke) und total niedlich!!! da muss ich bald nochmal bei tag hin zum Fotos machen.

So nun wieder im teueren Internet im Hostel…aber wollt euch eben noch was von meinem 1. Praktikumstag erzaehlen. Also wuerd sagen bislang klingt alles zwar sehr stressig, aber auch interessant. Die Leute sind nett, aber alle hab ich noch nicht kennenlernen koennen, weil die in Schichten arbeiten. Ich werd wohl viel in US-Zeitungen und im Internet nach skurillen Stories, Hurricanen etc recherchieren, dann da hinterher telefonieren, um mehr Infos zu bekommen, als die anderen und dann daraus ne Meldung oder nen Korrespondentenbericht schreiben. Und da wir das ja alles fuer deutsche Medien machen, die 6 Stunden frueher dran sind als wir, gehts bei uns eben schon um 7 Uhr morgens los und dann muss so schnell wie moeglich in die Tasten gehauen werden

Die dpa ist im 9. Stock eines riesigen Buero-Komplexes, indem lauter internationale Medienunternehmen sitzen. Und der 2. Stock ist der Beste, da gibts nen grossen Foot Court mit riesigem Salatbuffet

Ihr seid jetzt wohl alle schon laengst am schlafen, aber werd mich auch gleich hinlegen - muss ja schliesslich morgen frueh raus. Und abends kommen dann Sarah und Daniela nach Washington und dann wird hier das Nachtleben getestet.

Gestern hab ich mich mit Sarah getroffen, die ja gerade ihre Gastfamilie in Virginia besucht. Sie hat mich von der Metrostation abgeholt und dann sind wir erstmal frühstücken gefahren. Bei dem tollen Sommerwetter hier saßen wir natürlich draußen an nem schönen Brunnen.

Danach haben wir Daniela (aus Deutschland) und Rose (aus Neuseeland) abgeholt die Sarah noch von ihrer Zeit als Au-Pair kennt. Die beiden sind nämlich auch gerade zu Besuch wiedergekommen. Dann gings natürlich zum shoppen und da Labour Day war wurden wir überall mit Rabatten von 30 bis 50 % überschüttet. Trotzdem hab ich nichts schönes gefunden Es gab halt hauptsächlich so langweilige Sachen und Markenshirts mit dick Puma drauf oder so wollt ich nicht. Aber ich hab ja noch n paar Tage, also Schwesterchen du kriegst schon noch nen schönes Mitbringsel

Danach haben wir uns Eis gekauft und sind zum Great Falls Nationalpark gefahren. Und wie der Name schon sagt gibts da nen tollen Wasserfall. Der ist allerdings nicht soo riesig, war aber trotzdem schön.

Hoffe euch gehts auch allen gut, muss gleich mal einige von euch anrufen, damit’s nicht zu spät wird.

Meine Lieben, tausend Dank fuer eure Kommentare!!! Freu mich immer, was aus der Heimat von euch zu hören!

Jetzt aber mal zu dem, was die letzten Tage so los war. Sonntag abend war ja das Konzert vom National Symphony Orchestra - so eine tolle Stimmung: Die untergehende Sonne hat das Kapitol angestrahlt, wir saßen mit tausenden Leuten auf dem Rasen am picknicken und dann dazu die Live-Musik *seufz* seeehr schoen!

Vom Nussknacker ueber den Mambo bis hin zur West Side Story war alles vertreten. Nur der Anfang des Konzerts war doch seeehr amerikanisch. Natuerlich mussten wir durch Sicherheitsschranken durch und Taschenkontrolle war auch klar. Alkohol wurde gleoch konfisziert, aber da die Liquor Stores eh zu hatten, hatten wir uns eh nichts kaufen können. Und dann wurde erstmal die Nationalhymne gesungen….tzzzz dazu sind alle aufgestanden und haben sich zum Kapitol gedreht…ich glaub da muss ich nicht mehr zu sagen.

Aber dafuer war ja alles gratis und es gab sogar gratis Wasserflaschen, sehr nett Als ich dann um 11 wieder im Hostel war, bin ich natuerlich totmüde ins Bett gefallen, dieser dumme Jetlag! Und meine nervigen Asiatinnen waren zum Glück die Nacht über still und sind nur ständig rein- und rausgerannt - Hostel eben.

Da soll nochmal einer sagen Washington sei nur so gross wie Bremen. Meinen Fuessen nach zu urteilen muss es mindestens so gross wie New York sein - naja ok fast so gross ;). War eigentlich den ganzen Tag nur auf der Suche nach nem Internet-Cafe und nem normalen Supermarkt, aber beides ist bislang in Washington unauffindbad…Das Einzige von dem einen alle erzaehlen, wenn man nach nem Supermarkt fragt ist so ne Drogerie mit eingebauter Apotheke, die eben auch Chips und Bonbons verkauft - na grossartig. Ich dachte da eher an Nudeln, Joghurt und Obst. Tjaa…muss ich wohl oder uebel wohl doch aufs Fast Food ausweichen…aargh! Ich seh die Kilos schon auf mich zu rollen…

Dafuer hab ich aber wenigstens viiiele schoene und nicht so schoene Hochhaeuser gesehen und nach ewigem Kopf nach Oben strecken auch endlich endlich meine zukuenftige Praktikumsstelle, das National Press Building. Sehr gross - natuerlich - und im Eingangsbereich sehr schick. Bin ja mal gespannt wie das Buero der dpa so ausschaut.

Ansonsten kann ich euch nochmal was zu meinem Ankunftstag erzaehlen. Waer mit Bildern natuerlich schoener, aber die kommen dann hoffentlich auch bald. Flug war seeehr lang und zeit verging irgendwie so gar nicht und dann hat mich noch son ami vollgelabert, so unser alter und so ne labertasche wie Strothi, einfach unglaublich…der hat sich dann noch neben mich geflatscht (eigentlich hatte ich nen Zweier fuer mich, aber er hatte keine Lust neben Kindern zu sitzen, na toll) und mich die letzten kompletten 2,5 stunden des Flugs vollgelabert ueber Amerika, Deutschland, Portugal, weil er da eigentrlich grad
wohnt etc…unglaublich!!! Und das Essen war auch nicht soo dolle, wollte
Huehnerfirkassee aber es gab dann nur noch Makkaroni mit Krabben, na geil. Im Hostel selbst war ich dann erst so gegen 18 Uhr Ortszeit, also fuer mich gefuehlte Mitternacht. Wenigstens ist das echt gut, sauber, nette Leute (abgesehen von meinen sehr gespraechigen Asiatinnen auf meinem Zimmer, die sich bei Zimmerlicht die halbe Nacht lautstartk unterhalten haben…grrr) und morgens tolles Fruehstueck. Was will man mehr :)

Gleich gehts zu nem Open-Air-Konzert vom Washingtoner Philharmonie-Orchester - und das gratis weil morgen Labour Day ist. Gehen da mit 30 Leuten vom Hostel hin, aber dazu dann demnaechst mehr.

Also bis ganz bald ihr Lieben und lasst mal ein paar Kommentare da!